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Traumabewältigung

Zur Traumabewältigung kommen zwei unterschiedliche, sich ergänzende Methoden zur Anwendung:

Somatic Experiencing® Traumabewältigung nach Dr. Peter Levine
(vorrangig bei Schocktrauma)
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NARM® Neuroaffektives Beziehungsmodell nach Dr. Larry Heller
(bei Entwicklungstrauma)
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Somatic Experiencing

'Trauma ist die vielleicht am häufigsten ignorierte oder verharmloste und missverstandene Ursache menschlichen Leids.'

'Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Durch einschneidende Ereignisse hat es seine volle Flexibilität verloren. Wir müssen ihm helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurückzufinden.'
Dr. Peter A. Levine

Somatic Experiencing (SE) ist eine psychophysiologische Behandlung für Menschen, die durch traumatische Erfahrungen belastet sind. Diese Methode eignet sich besonders, die Folgen von Schock und Trauma aufzuarbeiten, und hilft den Betroffenen, wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die eigene Lebensenergie zu gewinnen.

Was ist ein Trauma?
Ein Trauma ist jedes Ereignis, das unsere Schutzhülle verletzt und uns mit einem Gefühl der Überwältigung und Hilflosigkeit zurücklässt. Traumatisierende Erlebnisse haben vielerlei Gestalt: Verkehrsunfälle, Stürze, Operationen, zahnmedizinische Behandlungen, schwere Krankheiten, Verletzungen oder der Verlust eines nahen Menschen gehören genauso dazu wie Gewalt, Krieg, Naturkatastrophen oder Missbrauch.

Grundsätzlich stehen uns in solchen Situationen drei angeborene Überlebensstrategien zur Verfügung: Flucht, Kampf oder Totstellreflex (Erstarrung). Gelingt uns Flucht oder Kampf, stellt sich im Organismus meist das natürliche Gleichgewicht wieder ein. Können die ersten beiden Optionen allerdings nicht erfolgreich ausgeführt werden, bleibt uns nur die Erstarrung. Die zuvor bereitgestellten Energien bleiben im Nervensystem gefangen und werden nicht entladen. Diese im Nervensystem gebundene Energie nennen wir Trauma. Somit definiert SE Traumata als die biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation. Im Unterschied zu anderen Trauma-Behandlungs-Methoden arbeitet SE weniger mit dem Ereignis als Ursache des Traumas, sondern vielmehr mit der Reaktion des Körpers auf dieses Ereignis.

Welche Folgen hat ein Trauma?
Wenn diese Energien nicht gelöst sind, reagiert der Organismus als würde die Bedrohung weiterhin bestehen. Die in der Gegenwart zu beobachtenden Verhaltensmuster, Reaktionsweisen, Überzeugungen, Gefühle und Gedanken der Person sind oft noch mit den erschreckenden Erfahrungen der Vergangenheit gekoppelt. Für die Betroffenen entstehen verwirrende, beängstigende psychische und somatische Symptome, wie beispielsweise Übererregbarkeit, Ängste, Panik, Depressionen, Schlaflosigkeit, Bindungsunfähigkeit oder chronische Schmerzen.

Wie funktioniert Somatic Experiencing
Mit SE wird das traumatische Ereignis körperlich und geistig neu verhandelt. Dabei ist nicht das Ereignis selbst entscheidend, sondern vielmehr die Reaktionsweise des Nervensystems, d.h. wie die physiologischen Regulationskräfte mit der Bedrohung fertig geworden sind.

Mit SE ist es möglich, ohne Inhalt oder Erinnerung zu arbeiten, wenn das Ereignis zu belastend erscheint. Eine mögliche Retraumatisierung bei der Aufarbeitung wird vermieden, indem die im Nervensystem gebundene Energie schrittweise zur Entladung kommt. Wesentliche Elemente im Heilungsprozess sind: Ressourcenbildung, Erdung, Zentrierung und das Nachspüren (tracking) der Körperempfindungen, der Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken, der Bilder und Bewegungen.

Zuerst werden mit dem Klienten jene Ressourcen entwickelt, die während der ursprünglichen Situation fehlten oder unzureichend waren.

Auf dieser gestärkten Basis erfolgt dann die Annäherung an das Trauma. Im Pendeln zwischen den Ressourcen und der für das Nervensystem überwältigenden Erfahrung wird die gebundene Überlebensenergie gelöst. Die Veränderung erfolgt bewusst in kleinen Schritten, damit das System sie auch wirklich integrieren kann.

So kann der Körper die Reaktion auf die Bedrohung auf natürliche Weise zum Abschluss bringen und damit die mobilisierte Energie entladen. Auf diese Weise findet das Nervensystem wieder zu seiner ursprünglichen Selbstregulierungsfähigkeit zurück, die Symptome können sich lösen.

Termine nach tel. Vereinbarung
Sitzungsdauer: ca. 60 - 75 Minuten
Kosten: € 90,- (Ab 1.01.2019 € 100,-)

 

Wer hat Somatic Experiencing entwickelt?
Entwickler des Somatic Experiencing® ist Dr. Peter Levine. Der Gründer und Präsident der ‚Foundation for Human Enrichment' in Colorado, USA, hat sich mit dieser Non-Profit-Organisation zum Ziel gesetzt, die Beziehung zwischen Trauma und dem scheinbar endlosen Kreislauf von Gewalt und Krieg zu unterbrechen. Dr. Peter Levine promovierte in medizinischer Biophysik und in Psychologie. Er war Berater für die NASA während der Entwicklung des Space Shuttles, und hat an zahlreichen Kliniken und Schmerz-Zentren in den Vereinigten Staaten und Europa gelehrt.

Seine dreißigjährige Forschungstätigkeit in den Bereichen Stress und Trauma fand in vielerlei Publikationen ihren Niederschlag. Auf Deutsch erhältlich sind die Bücher "TRAUMAHEILUNG – das Erwachen des Tigers" (Synthesis Verlag), "Verwundete Kinderseelen heilen" (Kösel Verlag), "Vom Trauma befreien" (Kösel Verlag) sowie "Sprache ohne Worte" (Kösel Verlag).

Geschäftsstelle in Deutschland:
SOMATIC EXPERIENCING DEUTSCHLAND e.V.
Liebigstr. 9, 58511 Lüdenscheid
Tel. 02351 4338309
Topinfo@somatic-experiencing.de
www.somatic-experiencing.de


 

NARM Neuroaffektives Beziehungsmodell nach Dr. Larry Heller
Frühe traumatische Erfahrungen beeinträchtigen unsere Fähigkeit, mit uns selbst und mit anderen auf eine gesunde Weise wirklich in Kontakt zu sein. Dies führt dazu, dass Lebenskraft und Lebendigkeit eingeschränkt werden, worauf die meisten psychologischen und viele körperlichen Probleme beruhen.

Dr. Laurence Heller, PhD, Psychologe und klinischer Ausbilder und Therapeut mit über 30 Jahren Erfahrung, hat diese ressourcenorientierte Methode entwickelt. Sie ist eine auf somatischen Grundlagen basierende Psychotherapie, die hilft dysfunktionale Anteile wahrzunehmen, ohne dass diese zum Hauptthema der Therapie werden. Das Verfahren betont unsere Stärken, Fähigkeiten und Resilienz und setzt an der Regulierung des Nervensystems an.

Dr. Laurence Heller betont u.a. in seinem Buch 'Entwicklungstrauma heilen - Alte Überlebensstrategien lösen', erschienen im Kösel Verlag:

"Die spontane Bewegung in uns allen zielt auf Kontakt. Gleich wie zurückgezogen und isoliert wir sein mögen und ungeachtet der Schwere des Traumas, das wir erlebt haben, gibt es - gerade so, wie eine Pflanze sich spontan auf die Sonne zubewegt - in jedem von uns auf der tiefsten Ebene einen Impuls in Richtung Verbundenheit".

Ein Fokus von NARM® liegt auf den fünf biologischen Grundbedürfnissen jedes Menschen:

Kontakt Wir haben das Gefühl, auf diese Welt zu gehören. Wir sind in Kontakt mit unserem Körper und unseren Gefühlen und sind zu durchgängigen Beziehungen zu anderen imstande.

Einstimmung Wir wissen, was wir brauchen und sind in der Lage auf andere zuzugehen, wenn wir ihre Fürsorge und Zuwendung von ihnen brauchen. Wir können uns an der reichen Fülle des Lebens erfreuen.

Vertrauen Wir haben ein inhärentes Selbstvertrauen und Zutrauen zu anderen. Wir fühlen uns sicher genug, um gesunde wechselseitige Abhängigkeitsverhältnisse mit anderen zu erlauben und uns auf sie zu verlassen.

Autonomie Wir können Nein sagen und anderen gegenüber klare Grenzen setzen. Wir sagen, was wir denken, ohne dabei von Schuldgefühlen oder Angst geplagt zu sein.
Liebe Unser Herz ist offen und unser Nervensystem im Gleichgewicht, was liebevolle Beziehungen und eine gesunde Sexualität unterstützt.

 

In dem Umfang, in dem diese fünf Grundbedürfnisse erfüllt sind, bleiben wir im Fluss und in gutem Kontakt mit uns selbst. Wir begegnen unserem Umfeld mit einem Gefühl der Sicherheit und mit Vertrauen. Wir haben das Gefühl, innerlich im Lot zu sein, und erleben eine gewisse Ausdehnung. Werden diese Bedürfnisse in der kindlichen Entwicklung nicht ausreichend genährt, leiden Selbstregulierung, Identität und Selbstachtung. In dem Maß, in dem die Fähigkeit zur Befriedigung der Grundbedürfnisse nicht reifen kann, entwickeln wir statt einer erfüllenden Lebensweise Überlebensstrategien, die unsere Erfahrungen in der Gegenwart verzerren und Fragmentieren und eine Entfremdung bewirken.

Die fünf Kernressourcen können mit Hilfe von NARM nachreifen, sodass sich nicht länger das Gefühl einstellt, Opfer der eigenen Geschichte zu sein. Identitätsverzerrungen wie geringes Selbstwertgefühl, Scham und chronische Selbstverurteilung können sich auflösen, zugleich wachsen die Beziehungsfähigkeit und die gesunde Ausdrucksformen unserer Lebendigkeit.

Bei NARM® wird die persönliche Lebensgeschichte insoweit eruiert, wie Muster von früher sich störend auf die eigene Präsenz sowie den Kontakt mit sich selbst und anderen im Hier und Jetzt auswirken. Es wird ein lebendiger Prozess in die Wege geleitet, der Klienten aufbauend auf ihren Stärken eigene Beziehungs- und Überlebensstrategien hinterfragen lässt und ihnen hilft, bei den Schwierigkeiten ihres heutigen Lebens das Gefühl zu haben, selbst aktiv Handelnde zu sein.

Mithilfe einer geteilten Wahrnehmung, die stets im gegenwärtigen Moment verankert ist, entsteht eine Achtsamkeit für Muster, die in der Vergangenheit entstanden sind, ohne dass man dabei in die Falle tappt die Vergangenheit wichtiger zu machen als die Gegenwart. Die Arbeit mit dem NARM®-Ansatz verstärkt zunehmend den Kontakt mit sich selbst im gegenwärtigen Moment. Aus der Gegenwart heraus auf vorhandene Muster in Sachen Kontakt/Nichtkontakt, Regulierung/Deregulierung zu achten, hilft Klienten, mit ihrem Gefühl selbst aktiv Handelnde zu sein in Berührung zu kommen und sich weniger als Opfer ihrer Kindheit zu erleben.

Zum oben erwähnten Buch:

»Ich kenne kein anderes Buch, das traumabedingte Entwicklungsstörungen einerseits, aber andererseits auch den ressourcenorientierten Umgang damit so präzise und auf neurobiologischen Grundlagen ruhend beschreibt. Heller und LaPierre gelingt es, Neurobiologie, psychodynamisches Verstehen und Bindungsforschung in einen tiefgreifenden Zusammenhang zu bringen und nachvollziehbare, praktische Handlungsanweisungen zum Umgang mit Entwicklungstraumatisierungen zur Verfügung zu stellen.

Dieses Buch ist ein Muss für alle, die mit bindungstraumatisierten Menschen arbeiten. Es bietet eine große Bereicherung unserer therapeutischen Möglichkeiten.«

Prof. Dr. med. Luise Reddemann

Termine nach tel. Vereinbarung
TopSitzungsdauer: ca. 60 - 75 Minuten
Kosten: € 90,-
(Ab 1.01.2019 € 100,-)